Die Eingewöhnung im Zwergenland
Die Eingewöhnungszeit ist eine wichtige Grundlage für das Gedeihen und Wohlbefinden des Kindes bei der Tagesmutter. Ich lege Wert darauf, dass sich die Eltern verabschieden und nicht heimlich gehen. Die Eingewöhnungszeit ist völlig auf meine Tagespflege und eventuellen anderen Kindern, meiner Familie, dem neuen Kind und seinen Eltern abgestimmt.
Mit Betreuungsbeginn bei der Tagesmutter ändern sich gleich drei Dinge: Die Umgebung und das Inventar sind neu, eine fremde Erwachsene tritt an die Stelle der Bezugsperson und unbekannte Kinder konkurrieren mit einem um Spielzeug und Betreuung.
Damit es nicht zur Betreuungskatastrophe kommt, ist ein stufenweises Vorgehen unerlässlich. Es kann auch helfen, wenn ein Kuscheltier oder etwas anderes Eigenes mitgebracht wird.
Das Kind begleiten
Begleiten Sie Ihr Kind mindestens eine Woche lang in die Tagespflegestelle und lassen Sie es dort in dieser Zeit nicht alleine. Ihre bloße Anwesenheit im Raum genügt, um für das Kind einen „sicheren Hafen“ zu schaffen, in den es sich jederzeit zurückziehen kann, wenn es sich überfordert fühlt.
Wenn Mutter oder Vater still in einer Ecke des Raumes sitzen und ihr Kind beobachten, hat es alles was es braucht. Auf dieser Basis kann ihr Kind seine Ausflüge in der neuen Welt machen. Vor allem anwesend sein.
Unterstützen Sie das Interesse Ihres Kindes an der Tagesmutter. Als Vater oder Mutter haben Sie einen sehr großen Einfluss auf ihr Kind. Wenn Sie freundlich zur Tagesmutter sprechen, wird ihr Kind es bemerken und entspannter an die neue Situation herangehen.
Die Eingewöhnungszeit ist abgeschlossen, wenn ich Ihr Kind im Ernstfall trösten kann. Das muss nicht heißen, dass Ihr Kind nicht mehr weint, wenn Sie sich nach dem Bringen von Ihm verabschieden (das sollten Sie immer tun; das Vertrauen Ihres Kindes zu Ihnen steht auf dem Spiel). Es drückt damit aus, dass es Sie lieber in der Tagespflegestelle dabei hätte und das ist sein gutes Recht. Es wird sich jedoch nach Abschluss der Eingewöhnungszeit von der Tagesmutter beruhigen lassen, wenn Sie gegangen sind.
Beginnen Sie mit der Eingewöhnung nicht erst kurz vor Aufnahme Ihrer Berufstätigkeit. Planen Sie etwa 4 -6 Wochen ein, damit Sie ausreichend Zeit haben, wenn die Eingewöhnung länger als vorgesehen dauert.
Die Eingewöhnungszeit sollte nicht mit anderen Veränderungen in der Familie (wie z.B. Schuleintritt eines Geschwisterkindes, Umzug der Familie oder ähnliche Ereignisse) zusammenfallen. Das könnte Ihr Kind überfordern.
Verschieben Sie die Eingewöhnungszeit bei Erkrankung des Kindes. Erkrankungen (auch geringfügige, wie z.B. Erkältungen) beeinträchtigen das Interesse und die Fähigkeit des Kindes, sich mit der neuen Umgebung auseinanderzusetzen.
Steht schon vor Beginn der Eingewöhnung fest, dass es in Kürze zu einer Betreuungsunterbrechung kommen wird (Urlaub von Ihnen oder der Tagesmutter, geplanter Krankenhausaufenthalt, etc.) sollte die Eingewöhnung erst danach begonnen werden.